Ein Stück von Sylvain Levey, inspiriert von einer wahren Begebenheit, für Schulklassen ab der 7. Klasse.
Im Jahr 2014 sorgte ein Foto im Internet für einen Skandal: Es handelte sich um ein Selfie, das ein junges Mädchen lächelnd in Auschwitz in einem sozialen Netzwerk gepostet hatte.
Wer ist Michelle? Oder besser gesagt: Wer ist uneviedechat? Eine sorglose oder schlecht erzogene Teenagerin? Hier prallen zwei Welten aufeinander: die der „Alten”, die die Landschaft an sich vorbeiziehen sehen, und die der Jugendlichen, die sie mit ihren hochmodernen, ultravernetzten Smartphones sofort festhalten. Zu dieser neuen Welt gehören Kim, Angèle, Michelle, Sélim und Abel. Und es ist die alte Welt, die sie besuchen, wenn sie in Auschwitz die Schrecken der Konzentrationslager entdecken, diese harte und kalte Erinnerung, die jedoch Michelles Lächeln und dem Auslösen ihrer Kamera nicht standhalten kann…
Hat sie mit diesem Selfie ihre Pflicht zur Erinnerung erfüllt? Hat sie die Vergangenheit beschmutzt, indem sie vor den Überresten der Shoah posiert hat? In den sozialen Netzwerken gehen die Meinungen auseinander, die Kommentare überschlagen sich, und das Internet schließt sich um Michelle, die virtuelle Gefangene einer grausamen digitalen Belästigung.
Mit diesem Ensemblestück, das von einer wahren Begebenheit inspiriert ist, lässt Sylvain Levey uns frei, unseren Blick – und unser Urteil – auf diese Gesellschaft des Scheins zu richten, die wir aufgebaut haben. Dank einer Dramaturgie, die mit der Unmittelbarkeit des Internets spielt, zerlegt er den Mechanismus der virtuellen Hysterie, die an Belästigung grenzt.
Sprache : Französisch
Datum : 20.01.2025
Uhrzeit : 10h00
Ort :
neimënster
28, rue Münster
L-2160 Luxembourg




