Formation
[PFPB] Demokratische Schulkultur – Was ist das und was soll das?
Die Schulzeit ist ein prägender Lebensabschnitt von Kindern und Jugendlichen, den sie für einige Jahre ihres Lebens, mindestens bis zu ihrem 16. Lebensjahr durchlaufen werden. Schule dient nicht nur der beruflichen Qualifikation, sondern ebnet den Weg für das Leben als erwachsene, sogenannte „mündige“ Mitglieder einer demokratischen Gesellschaft, wie es dann oft in diesem Zusammenhang heißt.
Doch wieviel Demokratie steckt eigentlich in der Institution Schule? Wieviel Gestaltungsmöglichkeiten des Lebensraumes Schule wird Kindern und Jugendlichen zugesprochen? Welche Möglichkeiten gibt es in der Schule, um mit dem Konzept „Demokratie“ in Berührung zu kommen, um ein demokratisches Miteinander zu erfahren, auszuprobieren, um auch wirklich verstehen zu können, was mit Demokratie gemeint ist? Ist Demokratie nur als eine Herrschaftsform zu verstehen, also als ein Prinzip, wie unser Staat organisiert ist? Oder ist Demokratie auch die Erkenntnis und die Anerkennung dessen, „dass wir, sozial genommen, alle füreinander verantwortlich sind“ (Heinrich Mann)?
In einer Schule, die eine demokratische Schulkultur etabliert, werden genau diese Zielsetzungen gefördert, die nicht „nur“ in den Lehr- und Lernplänen, dem sogenannten „Programm“ festgehalten sind. Wenn wir vom Etablieren einer demokratischen Schulkultur sprechen, wird in einem Atemzug auch von Partizipation gesprochen, dem Mitspracherecht von Schüler*innen. Und dies sollte nicht nur in einem Dokument festgehalten sein, sondern sich auch in dem Denken und Handeln der Erwachsenen widerspiegeln, die schlussendlich Partizipation – auf welchem Niveau auch immer – ermöglichen. Im Grunde genommen wird mit einer demokratischen Schulkultur einem in der UN-Kinderrechtscharta festgehaltenen Kinderrecht Rechnung getragen. Denn Kinder und Jugendliche sollen an Entscheidungen teilhaben können oder zumindest um ihre Meinung befragt werden, wenn ebendiese Entscheidungen einen Einfluss auf Aspekte ihres Lebens haben (Art.12). So auch in ihrem Lebensraum Schule. In diesem Sinne ist das Etablieren von Partizipation nicht nur unerlässlicher Bestandteil einer demokratischen Schulkultur, sondern dient auch dem Zusprechen grundlegender Menschen- bzw. Kinderrechte.
Doch was ist das genau, eine demokratische Schulkultur? Ab wann genau ist denn eine Schule überhaupt als „demokratisch“ zu bezeichnen? Wie weit soll (und darf) die Mitbestimmung der Kinder und Jugendlichen gehen? Diese Fortbildung soll Aufschluss geben.
Referent*innen : Michèle Schilt, Tom Ketter
Sprache : Luxemburgisch
Informationen :
Vanessa Reinsch



