Formation
Aus dem Drehbuch der Geschichte – Historienfilme und die historische Realität
Historienfilme pflegen generell – unabhängig davon, ob sie in der Antike, im Mittelalter oder in einer jüngeren Epoche angesiedelt sind –, ein spezielles Verhältnis zur historischen Realität bzw. zu dem, was die geschichtswissenschaftliche Forschung erarbeitet hat. Zwar sind Historienfilme in der Regel um ein (wenngleich variierendes) Maß an historischer Authentizität bzw. Akkuratesse bemüht, gleichzeitig gehorchen sie aber denselben filmsprachlichen und erzählerischen Mustern wie andere Filmproduktionen: Auch Historienfilme müssen ihre Sujets vereinfachen, zuspitzen, dramatisieren und den Sehgewohnheiten ihres Publikums anpassen, damit sie möglichst breiten Anklang finden.
Welchen Einfluss hat das auf die Rekonstruktion historischer Ereignisse in Filmproduktionen? Gelten Historienfilme wegen diesen Zugeständnissen an filmische Konventionen de facto als Fiktion – oder kann bzw. muss man sie, neben Dokumentarfilmen, geschichtswissenschaftlichen und literarischen Publikationen sowie musealen Ausstellungen, als gleichwertige Versuche, eine vergangene Realität zu rekonstruieren, betrachten?
Bei dieser Weiterbildung werden, u.a. anhand ausgesuchter Fallbeispiele, Antworten auf diese Fragen geliefert – und gleichzeitig den Lehrkräften konkrete Aufgabenstellungen für ihre Unterrichtsgestaltung mitgeben.
Weiterbilder*innen: Viviane Thill, Steve Hoegener, Yves Steichen
Sprache: Luxemburgisch